Berichte von unseren Skitouren

Skinomaden im Lechtal

Skinomaden im Lechtal 16. – 19.2.2023

Das von Karl Kienle (FÜL Skibergsteigen) angebotene Format bietet viel Flexibilität, bei dem die Teilnehmer Unterkunft und Anfahrt selbst organisieren und tagesweise entscheiden können, ob sie dabei sein wollen. Es wird kurzfristig nach Schnee-, Wetter- und Lawinenlage festgelegt, welche Tagestour in Angriff genommen wird und wo der Startpunkt ist. Abends trifft man sich dann in einem der reichlichen Lokale der umliegenden Ortschaften.

Die Höchstteilnehmerzahl von 6 Skinomaden zog mit Karl und 2 Begleitern (darunter auch der FÜL Skibergsteigen Rainer Riedl) am verlängerten Faschingswochenende los, um die doch recht dürftige Schneelage im Lechtal bestmöglich zu nutzen.

Erlebnisbericht zweier Skitouren-Neulinge

Wir, ein Ehepaar Ende der 50er, legten uns letztes Jahr eine Skitourenausrüstung zu, um unsere Bergaktivitäten auch auf den Winter auszudehnen. Recht fleißig bestiegen und befuhren wir dann die naheliegenden Pisten (Oberammergau, Zugspitzarena etc.), nachdem wir über 10 Jahre keine Alpinskier mehr angeschnallt hatten. Als bestenfalls mittelmäßige Pistenskifahrer waren wir uns ziemlich unsicher, ob die Anmeldung zu „richtigen“ Skitouren im freien Gelände nicht zu vermessen sei. Wir gingen das Risiko ein – und sollten es nicht bereuen.

Do 16.2.2023

Hintere Steinkarspitze, Startpunkt Kelmen

Nach reibungsloser Anfahrt trafen wir uns bei herrlichem Wetter in Kelmen, von woaus die Hintere Steinkarspitze erklommen wurde. Die ca. 1.000 Höhenmeter (inkl. Zusatzabfahrt und -aufstieg) erwiesen sich für uns als ziemlich fordernd. In den steilen Passagen war die „Spitzkehre“ angesagt, womit wir unsere Müh und Not hatten. Trotz erheblicher Technikdefizite erreichten wir das Gipfelkreuz und genossen das erhebende Gefühl, einen 2-Tausender nun auch mit den Skiern bestiegen zu haben. Die Abfahrt war für uns dann nicht minder herausfordernd und kraftraubend; unsere erfahrenen Mitstreiter versicherten uns aber, dass tatsächlich sehr schwierige Schneeverhältnisse herrschten.

Fr 17.2.2023

Sattele, Startpunkt Boden

Am zweiten Tag ging es vom Parkplatz Hanauer Hütte etwas oberhalb von Boden ca. 800 hm zum Sattele hinauf. Mit den Anstrengungen des Vortags in den Knochen, aber auch mit den daraus erlangten Erfahrungswerten hatten wir einen genussvollen Aufstieg. Ausrutscher und Gewürge bei den Spitzkehren waren immer dabei, störten uns aber nicht. Bei der Abfahrt gab es für uns von Karl noch einen kleinen Crash-Skikurs in Sachen Geländeskifahren, was sehr hilfreich war. Kurz vor Ankunft am Parkplatz verschlechterte sich das Wetter, was dem höchstgelungenen Tag keinen Abbruch tat.

Sa 18.2.2023

Schafkar, Startpunkt Gramais

Den heutigen Ausgangspunkt, das Örtchen Gramais konnten wir schon vom Sattele aus, dem Vortageszielpunkt, von oben in Augenschein nehmen. Die Tour zum Schafkar sollte sich als äußerst anstrengend herausstellen. Latschenfeldbegehungen bei wenig Schnee, Bachquerungen, Harscheiseneinsatz, Eisplatten, Ausrüstungsdefizite – das volle Programm war geboten. In den steilen und engen Passagen musste man während des Aufstiegs die Gedanken an die Abfahrt verdrängen. Die letzten 250 Höhenmeter wurden nicht mehr in Angriff genommen und wir konnten Brotzeit machen auf einem herrlichen windstillen Plateau. Aufgrund des Schneemangels musste bei der Abfahrt eine außergewöhnliche Route gewählt werden, aber Karl leitete uns in gewohnter Souveränität auch durch die steilsten und engsten Stellen. Erschöpft aber glücklich kamen wir wieder in Gramais an.

Der eigentlich auch für eine Tour vorgesehene Sonntag fiel dann den schlechten Wetterbedingungen zum Opfer, was aber in keinster Weise einschränkend war - eher im Gegenteil. Man konnte nach 3 tollen, erlebnisreichen Tagen gemütlich die Heimreise antreten und den Sonntag zu Hause noch ruhig ausklingen lassen.

Fazit

Die Spitzkehre hätten wir als Vorbereitung doch etwas mehr üben sollen. Dass wir allen Herausforderungen standhielten, war insbesondere den mentalen und fachlichen Hilfestellungen von Karl und Rainer geschuldet. Wir fühlten uns dank der beiden nie in gefährlichen Situationen oder überfordert. Dazu kommt noch die Gemeinschaft der Gruppe; wir hatten bei Einkehr, Abendessen oder am Berg nette Menschen um uns, in deren Anwesenheit man sich wohl fühlt. All das im Gesamtpaket ließ dieses Wochenende für uns zu einem unvergesslichen und bereichernden Erlebnis werden. Wir wollen alles daransetzen, auch zukünftig an solchen Events teilhaben zu dürfen und freuen uns auf das nächstjährige DAV-Programm – vielleicht können wir dann auch mal vom „Powdern“ erzählen.

Alexandra Beule und Joachim Haugg

 

 

10.-12.Februar 2023

 

LVS- und Skitourenwochenende auf einer Selbstversorgerhütte

 

Dass es ein Abenteuer werden würde, wurde mit jeder Orga-E-Mail von Rainer klarer. Selbstversorgerhütte hat mich bei der Ausschreibung nicht abgeschreckt.

Dass man dann alles selber auf Ski hochtragen muss, ist mir erst später so richtig klar geworden.

 

Freitag, früher Nachmittag, blauer Himmel und sechs Abenteurer auf dem Weg zur Reuttener Hütte. Belohnt wurde unser abwechslungsreicher 600hm-Aufstieg mit einer warmen Bude. In der Sektion hieß es vorher schon „da oben ist es saukalt“. Aber wir sind warmherzig von der leeren Hütte begrüßt worden. Nichtsdestotrotz war eine Mütze über Nacht doch eine sehr gute Empfehlung von Rainer. Die Stube warm, die Lager kalt. Abends gab es dann von Rainer eine Lektion „LVS-Kunde“ und eine Portion Nudeln mit Käse-Sahne-Sauce. Die Angst man würde nicht satt werden, stellte sich als unbegründet heraus. Auch ein interessantes Detail war der Weg zur Toilette. Die Damen nannten es Expedition. 50 Meter durch den Schnee zum Trockenklo. Was zieh ich da nur für Schuhe an?

Na Skischuhe natürlich.

 

Am nächsten Morgen ging es nach einem gemütlichen Frühstück mit der Praxis LVS-Suche weiter. Rainer nahm ganz entspannt jeden einzeln mit, um die „Verschütteten“ im Gelände mit dem LVS-Gerät rund um die Hütte zu finden. Danach rief uns der Hausberg der Reuttener Hütte namens „Rainberg“. Quasi Rainers Berg.

 

Spitzkehren, 30°-Grad-Hang und die Berechnung der Bergneigung hat uns Rainer sehr praktisch nahe gebracht. Ein bisschen runterwedeln, dann über den Bach steigen und noch einen „Verschütteten“ ausbuddeln machte uns dann irgendwann hungrig. Bei der Bachüberquerung fragte sich der ein oder andere, was eigentlich in der Ausschreibung stand. Wir einigten uns auf mehrmaliges „an- und abfellen“ im Gelände.

Die Gruppe war auf unterschiedlichem Kenntnisstand, dennoch würde ich behaupten, dass alle etwas mitnehmen konnten und sich wohlfühlten. Ja nicht nur mitnehmen, auch sich einbringen war Motto der angenehmen und lustigen Gruppendynamik.

 

Die Hütten-Einheit „Tourenplanung“ von Rainer war dann noch ganz aufschlussreich über den Lawinenlagebericht und die Snowcard. Insgesamt kann man Rainer echt an den Lippen hängen, weil er sein Wissen sehr praxisnah teilt.

 

Der Sonntag bescherte uns dann noch Traumwetter. Der 360°-Blick am Gipfel und die Abfahrt vom Galtjoch sowie die Ehenbichler Alm waren dann noch das i-Tüpfelchen.

 

Wer mit Rainer mitfährt, muss wissen, dass Rainer gutes Wetter auf Skitouren gebucht hat. Außerdem könnte es passieren, dass man mit ihm aus seiner Komfortzone raus muss. Aber alles im sicheren Rahmen und bei lächelnder Miene versteht sich.

 

Reuttener Hütte + tolle Leute + Gruppenleitung Rainer Riedl = Erfolgsrezept.

 

Sahra Hirschauer

 

Februar 2023 - Skitechnikkurs am Achensee

Trotz des alpenweiten Schneemangels wagten wir den Start unseres Skitechniktrainings am Achensee. Und wir hatten Glück: Schneeauflage selbst in den umliegenden Bergen.

Skilehrerin Geli Brünn zeigte uns mit vielseitigen Übungen, Feedbackfahrten und Humor wie wir unsere Skitechnik verbessern können.

Nach einer Formationsfahrt am zweiten Tag war klar: Die Fortschritte sind tatsächlich schon sicht- und fühlbar und so konnte jeder von uns viel positiven Input mit nach Hause nehmen um das Gelernte weiter auf Ski- und Pistentouren zu vertiefen.

Vielen Dank an Geli und unsere tolle Truppe! Es war ein großer Spaß.

B.Helmer

 

23.-27.Januar 2023 - 

 

Skitourentage in Davos, Flüelapass - Gasthof „Zum Tschuggen“

 

 

Zwei Wochen vor Tourenbeginn musste uns Rainer folgendes mitteilen: Skitour Bamberger Hütte in den Kitzbühler Alpen ist zwecks Schneemangel abgesagt. Doch Rainers Vorschlag nach Davos umzusiedeln bedurfte bei den meisten nur eine Nacht Bedenkzeit und so kam es zu unserer Tour zum Flüelapass in der Schweiz.

Schon bei der Anfahrt wussten alle, der Schneemangel gilt auch in Graubünden unterhalb 2000m. Rainer hatte Anfang Januar die Gegend im Prättigau vorahnend erkundet und reservierte uns einen Gasthof auf 1900m Höhe in dem sehr gemütlichen, jägerambitionierten Gasthof „Tschuggen“ auf halben Weg von Davos zum Flüelapass.

Nach einem kurzen Check in und einer ersten Zusammenkunft mit kurzer Besprechung, schnallten wir uns die Ski an und erkundeten den Weg zu einem Passübergang namens „Isenfügeli“. Aufgrund der Lawinenwarnstufe 3 verzichteten wir auf die letzten 200 hm. Erste Hochgefühle in Höhensonnenschein, blauem Winterhimmel und immerhin Schnee, stellten sich trotz oha: Höhenanpassung ein. Bei der Abfahrt mussten wir allerdings die letzten 1ooHm zum Gasthof über Steine und (leider) Alpenrosen runterrutschen und steigen, da das Gelände im Tal entlang abgeblasen und dementsprechend schneearm war. Schon am ersten Abend konnte uns Rainer seine Flexibilität und

Umdisponierungsfreude darlegen, denn die geplanten Touren vielen wegen des geringen Schnees flach. Aber dazu sind wohl Skitourenguides da!..und besonders Rainer. Der Lawinenlagebericht erschien mit einer 3 in allen Himmelsrichtungen oberhalb 2000m mit dem Problem des Trieb- und Altschnees. Somit durften wir uns auf eine sichere Tour am nächsten Tag von der Pischa Seilbahnstation freuen…und jeder durfte so gut und tief er konnte die erste Nacht auf 1900m zusammen mit ausgestopften Gämsen, Holzvertäfelungen und einem schmackhaften Hirsch im Bauch verbringen.

 

Am 2. Tag konnten wir dank unserer Fahrer Rainer und Stefan ein paar Kilometer talwärts an der Pischa-Talstation auf 1800m unsere Tour auf einen Vorgipfel des Pischahorns starten. Die Stimmung war gut, das Wetter herrlich und so meditierten wir im immer näherkommenden Powder in Richtung Pischahorn. Wir begutachteten Hänge, welche teils mit einsamen Abfahrtsspuren gezeichnet waren. Holten uns immer wieder die Expertise unseres Guides ein bzgl. der bekannten 30° Hangneigung und Ludwig legte uns von Rainer gelobte Spuren in den Hang. Aber auch kleinere Lawinenabgänge konnten wir aus der Entfernung begutachten. Angekommen am Vorgipfel des Pischa teilten wir uns zur Abfahrt auf. Rainer, Bea, Lena, Ludwig wedelten den Genusshang runter in Richtung Gasthof mit den letzten 100Hm durch wildes Gesträuch. Stefan, Carsten und Karin entschieden sich für das Freeridegelände zurück zum Parkpatz. Ach ja, da war noch Carsten mit seinen Unstimmigkeiten im Skischuh. Beste Lösung bestand darin in Davos im Sportgeschäft eine Leihausrüstung zu holen. Armer Carsten, aber somit konnten wir uns seiner Skifahrerkünste die nächsten Tage erfreuen!

 

Am Donnerstag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Flüelapass. Da der Pass ab unserem Gasthof gesperrt und schneebedeckt war, konnten wir ein gutes Stück auf der Straße gehen. Nach ca. 2 km auf der Straße ging es links hinauf Richtung Jörihorn (2845 m). Im gemütlichen Tempo und bei angenehmer Steigung erreichten wir gegen Mittag den Gipfel. In den oberen Hängen erwartete uns wunderbarer Pulverschnee, der mit abnehmenden Höhenmetern zunehmend und unerwartet mit einem unangenehmen Deckel versehen war.

 

Am Freitag wurde unsere Unterkunft bereits am Morgen von einer Eventagentur belagert, die für die nächsten Wochen Fahrtrainings für begeisterte und solvente Motoristen auf den Flüelapass organisierte. Darum waren wir nicht unglücklich, den Gasthof „Tschuggen“ verlassen zu können. Wir räumten unsere Zimmer und machten uns nochmals auf den Weg in Richtung Pischabahn. Diesmal ging es für alle mit der Bahn nach oben, wir wollten das herrliche Freeridegelände und den guten Schnee ausnutzen. Oben an der Bahn angelangt, ging es noch einige Höhenmeter in Richtung Pischahorn, um dann die maximal längste und unverspurteste Abfahrt vor uns zu haben. Tatsächlich war zu unseren Spuren am Vor-vor-Tag keine einzige dazugekommen. Wir konnten es kaum glauben. So bereicherten wir den Hang unter lautem Juhizn mit einigen schönen „Zöpferln“, um danach wieder aufzusteigen und auf der anderen Seite der Bahn nochmals voll in das Freeridegebiet des Pischas einzutauchen.

 

Am frühen Nachmittag ging es leider schon wieder Richtung Heimat. Vier Tage voller Sonnenschein, herrlichen Pulverschnees, imposanter Hochgebirgslandschaft und fröhlicher Bergkameradschaft lagen hinter uns. Ein herzliches Danke schön dafür an unseren Guide Rainer!

 

Lena Gramml, Karin Krinner

 

 

März 2022 - Skitourentage in den Dolomiten

 

 

 

Vom 08. bis 13. März war der Tuscherhof im Pustertal, in der Nähe des Pragser Wildsees, unsere Basis für Skitouren in die umliegenden Dolomiten. Bei der Anreise kamen beim Blick auf die Südhänge schon Frühlingsgefühle auf, da von Schnee dort fast nichts mehr zu sehen war. Den letzten Niederschlag in Form von Schnee gab es Mitte Januar. Die Auswahl an möglichen Skitouren war hier durch ein wenig eingeschränkt. Rainer, unser Tourguide, kennt sich in dieser Gegend jedoch sehr gut aus, und hatte für die nächsten Tage die perfekten Touren rausgesucht. Am ersten Tag, es erwartete unser strahlend blauer Himmel, der für die nächsten Tage unser ständiger Begleiter bleiben sollte, ging es per Bus zum Startpunkt unserer ersten Tour. Praktischerweise lag die Bushaltestelle direkt vor der Tür. Vorbei an der Rossalm Hütte ging es auf den Großen Jaufen. Der Blick auf die die umliegenden Dolomitengipfel war Belohnung genug für die Mühen des Aufstiegs. Die Abfahrt ging runter zum Pragser Wildsee. Einige Passagen waren jedoch recht vereist, so dass es bergrunter fast genauso schweisstreibend war wie bergauf. Im Skatingstil ging es dann über den gefrorenen See zum Bus. Zur Nachbesprechung ging es dann noch auf die Sonnenterasse des Hotels. Im Anschluss an das 3-Gänge-Menue wurde die Tour für den nächsten Tag festgelegt. Es sollte durchs Val Popena gehen. Vom kleinen Parkplatz aus starteten an diesem Tag leider nur noch 8 Skitourengeher. Willy hatte sich bei der gestrigen Tour leider eine Verletzung am Schienbein zugezogen und musste allein eine Wanderung machen. Die ersten Meter führten uns noch über schmale Wege durch den Schatten. Nach einiger Zeit öffnete sich jedoch das Tal und wieder empfing uns die Sonne. Unterwegs mussten die Skier abgeschnallt werden, um ein Bachbett zu überqueren. Knapp unterhalb vom Gipfel, wieder mit traumhafter Kulisse, zogen wir unsere Felle ab und genossen die Brotzeit. Bei der Abfahrt war leider auch kein Pulverschnee anzutreffen. Im unteren Teil glich der Weg einer Bobbahn, Spaßfaktor inklusive. Beim Drei-Zinnen-Blick gab es auf dem Rückweg noch einen leckeren Cappucino. Am 3. Tag war geplant von der Plätzwiese zur Geiselleite zu gehen. Da diese Tour kurz sein sollte, entschieden sich Rainer, Lena und Ludwig vorher noch von der Plätzwiese Richtung Dürrenstein zu gehen. Der Rest der Truppe nutzte die Zeit für ausgiebiges Sonnenbad mit Kaffee.

 

Von der Plätzwiese ging es zunächst über einen Winterwanderweg bergab, um dann durch den Wald Richtung Geiselleite aufzusteigen. Durch sulzigen Tiefschnee suchten wir, besser gesagt Rainer, uns einen Weg. Auf der Hochebene gab es einen freien Blick auf die 3 Zinnen. Bei einer Hangquerung mussten wir das einzige Mal auf der gesamten Tour die Harscheisen anlegen. Da uns wider Erwarten ein weiteres Tal im Weg stand, ging es auf demselben Weg zurück, die letzten Kilometer über eine Rodelstrecke bis zum unteren Parkplatz. Zeitlich ins Hintertreffen geraten, war der letzte Bus leider schon länger weg. Jetzt ging es darum, Handyempfang zu bekommen, um Willy zu kontaktieren, er uns dann dankenswerter Weise abgeholt hat.

 

Tag 4 und damit letzter Tag. Dezimiert um eine weitere Person, Carsten hatte sich am gestrigen Tag den Köchel im Skischuh lädiert, ging es Val Fonde – Tiefental. Vom Parkplatz aus ging es zunächst recht flach Richtung Aufstieg. Willy und Carsten begleiteten uns noch ein Stück zu Fuss. Das immer enger werdende Tal gab dann einen atemberaubenden Blick frei auf unser Ziel. Links und rechts säumten gefrorene Wasserfälle unseren Weg. Auch hier mussten wir unsere Skier wieder abschnallen, um ein Bach zu überqueren. Stefan und Georg entschlossen sich, kurz vorm Gipfel, aufzuhören wenn es am schönsten ist. Wellness stand auf dem Programm, Ziel war das Schwimmbad in Innichen. Die restlichen Teilnehmer waren noch fit genug, um noch ein Stück weiter zu laufen.

 

Fazit der Tour: Es hätte fast nicht schöner sein können. Wir hatten die ganze Woche nur Sonne und einen strahlend blauen Himmel. Rainer hat für unser superschöne Touren rausgesucht. Es hat sich keiner ernsthaft verletzt. Die Unterkunft war super. Nur ein bisschen mehr Powderschnee hätten wir uns alle gewünscht.

 

Georg Stegemann

 

 

 

 

Skitour am 15.01.22 mit Rainer zum Hausberg in Garmisch-Partenkirchen:

 


Die für den Herzogstand geplante Anfängertour wurde mangels Schnee zum Hausberg verlegt. Nach der Anfahrt mit dem üblichen Stauecken und dem ersten belegten Parkplatz am Hausberg bewegte sich die bunt gemischte Gruppe von insgesamt 6 Personen zum ersten und steilsten Anstieg. Zwischendurch gab's Spitzkehrenpraxis und immer wieder nützliche Tipps von Rainer. Auf der Skiroute ging es an der Tonihütte vorbei in den Wanderweg nahe der Skipiste. In Serpentinen immer aufwärts mussten zwischendurch die Ski abgeschnallt werden, da der Schnee stellenweise fehlte. Oben angekommen waren wohl alle überrascht, schon das Ziel in Sicht zu haben. Auf 730hm liegt die Tröglhütte, wo sich alle noch einmal stärkten, bevor es zur gemeinsamen Abfahrt Richtung Piste ging. Mit einer letzten Pause in der Sonne nahe der Bergstation Hausbergbahn, ein paar Grundkenntnissen durch Rainer zur Lawinenkunde und der anschließenden Abfahrt ins Tal ging ein schöner und interessanter Skitourtag zu Ende. 

 

 

Skitourenwochenende auf der Reuttener Hütte (Selbstversorgerhütte) 11. bis 13.Februar 2022

 

 

Nach einem Jahr Pause aus bekannten Gründen konnte heuer wieder das beliebte Skitourenwochenende mit Rainer Riedl stattfinden.

 

Er hatte dieses Jahr zum ersten Mal die Reuttener Hütte als Ausgangs- und Übernachtungspunkt ausgemacht, um von dort die umliegenden Hänge und Gipfel unter die Felle zu nehmen. Die Topographie vor Ort bot für viele Schnee- und Lawinenlagen größtmögliche Flexibilität, um kurzfristig auf die Lawinenlage reagieren zu können.

 

In Fahrgemeinschaften fuhr die bewegungshungrige Truppe am Freitagmittag bei Sonnenschein von Dießen los und erreichte den Ausgangspunkt hinter Berwang am Nachmittag. Das Abendessen für die nächsten Tage wurde auf die Rucksäcke verteilt, Skier angeschnallt und schon ging der frühabendliche Aufstieg bei guter Schneelage los.

 

Die 600HM zur Hütte mit moderater Steigung bot der Gruppe die erste Gelegenheit sich kennenzulernen. Das Wetter zeigte sich hier nicht zum letzten Mal von seiner allerbesten Seite - das trug natürlich zur guten Stimmung bei. Die Hütte wollte dann zunächst aktiviert, Wasser organisiert und der Schneegraben zum sehr einsamen Örtchen gegraben werden. Nur zwei weitere Personen waren an diesem Wochenende auf der Hütte zu Gast und so hatte man genügend Platz zum ungestörten Kochen, griabigen Beisammensitzen und einer vorliebengerechten Schlafplatzaufteilung bzgl. Geräuschkulisse, Temperatur sowie Fensterkippwinkeln.

 

Nach dem ersten gemeinsamen Abendessen, das Risotto wird von Jahr zu Jahr ausgefeilter, wurden die wichtigsten Sicherheitsregeln wiederholt, der Verhaltenskodex für die kommenden Touren erklärt und der Lawinenlagebericht gemeinsam studiert.

 

Nach einer recht zapfigen Nacht erwartete die Teilnehmer strahlender Sonnenschein und Pulverschnee vom Feinsten. Frühstücken, Felle striegeln, LVS-Check und schon konnte der erste unberührte Hang in Angriff genommen werden. Dabei nutzte Rainer die Zeit, Spitzkehrentechnik trainieren zu lassen, lokale Gefahrenstellen zu analysieren und die Routenwahl zu erläutern. Alle saugten die Informationen auf, wollte doch jeder so viel wie möglich über das sichere Verhalten im freien Gelände lernen. Die erste Abfahrt hätte nicht besser sein können: unberührter Schnee, Sonnenschein und perfekte Hangneigung. Endorphine wurde reichlich ausgeschüttet. Da noch viel unverspurter Hang übrig war, entschied man einstimmig, dass man nach kurzer Stärkung den gleichen Hang nochmals befahren wolle und der Spaßfaktor blieb weiterhin hoch. Zum Abschluss des Skitages wurde noch eine Such- und Ausgrabeübung durchgeführt und der letzte Haushang begangen. Gesellige Gespräche und köstliche Kasspatzn rundeten den vollends gelungenen Skitag ab.

 

Am Sonntag entschloss man sich das allseits beliebte Galtjoch zu besteigen, das über der Reuttener Hütte trohnt, allerdings auf einer weniger begangenen Route. Mit viel Umsicht und Sicherheitsabstand spurte Rainer den Aufstieg und alle konnten an Ihrer Aufstiegstechnik im steilen Gelände feilen, was sehr gut gelang. Am Gipfelkreuz wurde gerastet, fotografiert und über vergangene und zukünftige Touren in den umliegenden Bergen gesprochen. Abwedeln zur Hütte, Großreinemachen und eine abwechslungsreiche Waldabfahrt bei strahlendem Sonnenschein in weiterhin pulvrigem Schnee schlossen das rundum geglückte und verletzungsfreie Wochenende ab.

 

Das Lob der Teilnehmer an Rainer für die Organisation, die umsichtige Durchführung und das grandiose Wetter fiel groß aus und wurde von manchen schon als das Highlight des Jahres bezeichnet.

 

Peter Scheffer